Reflexionen

 

Analyse: Zwei unterschiedliche Websites für IFF-Bistro – Archiv und Erlebnisplattform

1. Ausgangslage und Zielsetzung

Die Geschichte der Software Bistro und des Unternehmens IFF Institut für Freizeitanalysen ist zugleich ein Stück Branchen- und Unternehmensgeschichte sowie ein persönliches Zeitzeugnis. Sie soll dokumentiert und zugleich lebendig vermittelt werden.

Die Herausforderung liegt darin, dass unterschiedliche Zielgruppen auch unterschiedliche Nutzungskontexte haben:

Wissenschaftlich oder historisch Interessierte – etwa Studierende, Journalistinnen und Journalisten oder Branchenanalysten – nähern sich der Geschichte von IFF und der Bistro-Software mit einem forschenden Blick. Sie suchen gezielt nach verlässlichen Informationen, nach einer nachvollziehbaren Chronologie und nach Kontext: Wie entstand diese Innovation? Welche Entwicklungen prägten sie? Wer waren die Akteure?

Reisebüro-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter sowie ehemalige Anwender begegnen dem Thema aus einer anderen, ebenso wertvollen Perspektive. Sie haben die Software im Alltag erlebt – als Werkzeug, das ihre Arbeit prägte, ihre Kreativität forderte und manchmal auch ihren Humor herausforderte. Sie erinnern sich weniger an Jahreszahlen als an Erlebnisse: an den ersten Verkauf mit dem neuen System, an technische Überraschungen, an Kolleginnen und Kollegen, mit denen sie lachten oder staunten. Für sie entsteht Bedeutung aus Erfahrung – nicht aus Dokumenten, sondern aus Geschichten.

Das Smartphone bietet für diese Gruppe den idealen Zugang: kurze Episoden, Bilder, Stimmen, spontane Wiedererkennung. Die Desktop-Version hingegen bleibt der Ort für die gründliche Recherche, die Einordnung und die langfristige Dokumentation. Beide Formen des Zugangs ergänzen sich – wie zwei Perspektiven auf dasselbe Geschehen: eine analytische und eine lebendige.

Konsequenz: Zwei Plattformen –
– iff-bistro.com als Archiv,
– bistrovater.de als Erlebnisplattform.

2. Unterschiedliche Nutzungskontexte: Desktop vs. Smartphone

Notebook / Desktop:
Der Nutzer sitzt bewusst am Rechner – meist in einer „Recherchehaltung“. Er erwartet klar strukturierte, vollständige Informationen, möglichst chronologisch. Ablenkungen oder „spielerische“ Elemente sind hier nicht nötig.
Beispiel: Ähnlich wie bei einem digitalen Archiv oder einer wissenschaftlichen Dokumentation.

Fazit: iff-bistro.com wird zur „Bibliothek“ der Bistro-Geschichte.

Smartphone:
Inhalte werden häppchenweise konsumiert. Nutzer wischen oder scrollen, bleiben an Bildern, kurzen Geschichten oder Überraschungen hängen. Sie erwarten Unterhaltung, Abwechslung, Wiedererkennung.
Beispiel: Social-Media-artige Aufbereitung mit Mini-Storys und emotionalen Ankern.

Fazit: bistrovater.de wird zur „Café-Lounge“, in der man stöbert und lacht.

 

3. Inhaltliche Differenzierung

 

Archiv: iff-bistro.com Erlebnisplattform: bistrovater.de
Chronik: Gründung, Entwicklung, Meilensteine Kurze Episoden, humorvolle Anekdoten
Dokumente, Prospekte, Handbücher, Presseberichte Persönlicher Ton („Der Bistrovater erzählt…“)
Nüchterne, sachliche Sprache Leicht, erzählerisch, emotional
Klassisches Design mit Menüs, PDF-Downloads, Timeline Scroll-optimiert, große Kacheln, Bilder
Zielgruppe: Forscher, Journalisten, Studierende Zielgruppe: Reisebüro-Mitarbeiter, Anwender

4. Argumente für die Trennung

  • Nutzerzentrierung: Desktop-Nutzer wollen Informationen; Smartphone-Nutzer suchen Storytelling. → Trennung ermöglicht maximale Passgenauigkeit.
  • Vermeidung von Zielkonflikten: Archivnutzer empfinden Anekdoten als störend, Smartphone-Nutzer lange Listen als ermüdend. → Zwei Seiten verhindern Reibungsverluste.
  • Nachhaltigkeit: Das Archiv bleibt stabil, die Erlebnis-Seite kann flexibel erweitert werden.

5. Technische Umsetzung

iff-bistro.com:
Hosting mit klarer Menüstruktur, Archiv-/Timeline-Plugin, Fokus auf Ladegeschwindigkeit und PDF-Integration.

bistrovater.de:
Mobile-first-Design, große Buttons, hoher Bildanteil, Integration von Chat- oder Kommentar-Tools, kurze Ladezeiten.

6. Fazit

Die parallele Entwicklung von iff-bistro.com und bistrovater.de ist keine Doppelarbeit, sondern eine strategische Differenzierung. Die erste Seite wird zum digitalen Archiv – sachlich und faktenorientiert. Die zweite zur lebendigen Erlebnisplattform – humorvoll, interaktiv und emotional.

Damit entsteht ein doppeltes Gedächtnis:
– einerseits die dokumentierte Geschichte,
– andererseits die gelebte Erinnerung.

Dieses Modell zeigt exemplarisch, wie digitale Kommunikation heute gedacht werden kann:
Archiv vs. Erlebnis – Desktop vs. Smartphone – Fakt vs. Emotion.

© 2025 – Konzeptentwurf (September 2025): Prof. Dr. Wolfram Reulecke

November 2025

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- Die Menüpunkte wurden überarbeitet.
- Content:  Meine Zeit als Gründer und Leiter des Startups IFF und Entwickler der Software "Bistro" ist jetzt mit Inhalt versehen, und zwar als abgeschlossenes Thema (Firmenchronik), als Projekt, d.h. weiterhin lebendiges Anliegen ("Faktor Mensch") und als Reflexion über  Kommunikationsplattformen.